Am Dienstag, den 18.05.2021, ertönte schaurig-schöne Musik aus dem Hof eines Hobbybastlers, eigentlich eher passend zu Halloween. Doch der Bastler Marco W. hatte gar nicht beabsichtigt „Geistermusik“ zu erzeugen, vielmehr war es ihm endlich gelungen seine 1,20 m hohe Teslaspule zum Singen zu bringen.

Wir trafen uns mit dem jungen Mann, der hauptberuflich Student auf Lehramt mit Schwerpunkt Physik, Chemie und Sport ist. Marco W. zeigte uns seine Teslaspule, die er im Hobby-Keller stehen hat und nur ausnahmsweise vor 2 Tagen bei schönem Wetter in den Hof gebracht hatte, um dort ein Experiment durchzuführen.

Auf unsere Fragen erklärte er uns, was eine Teslaspule ist und wie sie Musik erzeugen kann. Unter einer Teslaspule kann man einen Trafo verstehen, der eine hohe Spannung (1 Mio. Volt) bei einer sehr hohen Frequenz von mehreren Kilo Hz und einem geringen Strom erzeugt. Durch die Spannung und die hohe Frequenz wird ein elektromagnetisches Feld erzeugt, das bis zu mehreren Metern um die Teslaspule herum existent ist.

Das elektrische Feld kann man nutzen, um damit Experimente durchzuführen, wie z B. Leuchtstoff-Röhren zum Leuchten zu bringen, ohne dass man diese noch zusätzlich an Strom anschließt, oder man kann Musik abspielen, die durch die Blitze generiert wird.

Dafür braucht die Teslaspule einen Interruptor, der die Teslaspule in bestimmten Abständen ein- und ausschaltet. Dies wird im hörbaren Frequenzbereich von 20 – 20 000 Hz durchgeführt, wodurch die Blitze die Töne der jeweiligen Frequenzen abspielen. Marco W. selbst spielt dafür die gewünschte Musik auf einem USB-Stick auf dem Interruptor ein, der wiederum die eingelesenen Daten durch Ein- und Ausschalten passend zur Frequenz der Töne durch Blitze als Musik abspielt.

Marco W. führte auf unsere Bitte nochmals die Teslaspule vor und wir erfreuten uns an dem Lied „Hall oft the Mountain King“, das, wie uns der experimentierfreudige Student erklärte, häufig mit Teslaspulen gespielt wird.