Von Lena Ulrich (Klasse 9c)
Wie können wir das Meer schützen? Diese Frage stand beim achttägigen Aufenthalt der Klasse 9c im französischen La Grande-Motte im Mittelpunkt. Unterstützt vom europäischen Programm Erasmus+ begaben sich 26 Schüler und Schülerinnen gemeinsam mit den Lehrkräften Heike Hellwarth, Ursula Ohr, Tobias Schmitt und Steffen Chroscz vom 8. bis zum 15. Mai auf eine interessante Reise in die südfranzösische Region Okzitanien.
Gleich am ersten Tag trafen wir uns mit 20 französischen Schülern und Schülerinnen des Collège Croix d'Argent aus Montpellier. Mit dabei waren Vertreter der Organisation LABELBLEU, die sich für den Schutz der Umwelt, Meere und Küsten in der Region einsetzt und sogenannte Ateliers für Schulen, Kindergärten und die Bevölkerung anbietet. In verschiedenen Lernateliers erfuhren wir, welche Tiere und Pflanzen an der Küste vor La Grande-Motte heimisch sind, wie Müll richtig getrennt wird und wie lange es beispielsweise dauert, bis einzelne Plastikflaschen im Meer zersetzt werden, nämlich über 400 Jahre. Wir spielten außerdem zusammen mit den französischen Schülern und Schülerinnen Volleyball und Fußball. Dadurch bekamen wir die Möglichkeit, uns besser kennenzulernen.
Später gingen wir noch in zwei großen Gruppen Müll am Strand sammeln. In nur 30 Minuten sammelten wir fast ein Kilo Müll, darunter mehr als 100 Zigarettenkippen, deren giftige Inhaltsstoffe für die Umwelt sehr gefährlich sind.
Am darauffolgenden Tag besuchten wir die französischen Schüler und Schülerinnen in ihrer Schule. In französisch-deutschen Gruppen erstellten wir Lernplakate, die an beiden Schulen im Foyer ausgestellt werden, um die Informationen in unseren Schulen an alle zu verbreiten.
Des Weiteren besuchten wir am Donnerstagmorgen die Schildkrötennothilfe in La Grande-Motte. Dort hörten wir einen sehr interessanten Vortrag über die im Mittelmeer heimischen Wasserschildkröten und ihre Gefährdung durch die Touristen und Freizeitboote. Leider sind einige Schildkrötenarten vom Aussterben bedroht, denn es wird für sie immer schwerer sich fortzupflanzen, wenn sich unser Klima noch weiter erwärmt. Um die Nothilfestation zu unterstützen, hatten wir im Vorfeld unserer Reise zwei Kuchenverkäufe an unserer Schule veranstaltet und spendeten nun das eingenommene Geld an die Station. Natürlich lernten wir auch beim Besuch einer Manade (Stierranch in der Camargue), des mittelalterlichen Städtchens Aigues-Mortes, der Grotte de Clamouse und des Bergdörfchens Saint-Guilhem-le-Désert die kulturellen Besonderheiten der Region kennen.
Eine der schönsten Erinnerungen sind unsere gemeinsamen Abende, an denen wir meist Volleyball spielten. Dadurch sind wir als Klasse viel mehr zusammengewachsen. Wir haben nahezu in jeder freien Minute einen Volleyball in der Hand gehabt. Insgesamt verbrachten wir auch sehr viel Zeit am Strand , sprangen gleich nach der Ankunft in das eiskalte klare Wasser und genossen abends die wunderschönen Sonnenuntergänge. Insgesamt hatten wir somit eine unvergesslich schöne Zeit.
Die Fahrt hat uns gezeigt, wie groß das Problem der Meeresverschmutzung ist und wie schwierig es ist, dieses zu lösen. Jeder sollte darauf achten, so wenig Müll wie möglich zu produzieren.
Wir hatten viel Spaß zusammen und danken unseren Lehrern, dass sie diese Fahrt überhaupt erst möglich gemacht haben. Ein besonders großer Dank geht hierbei an unsere Klassenlehrerin Frau Hellwarth, ohne deren Engagement wir diese Fahrt nie hätten machen können, und dem Erasmus+-Programm der EU für die großzügige finanzielle Unterstützung.